Open-Access-Bücher zur Geschichte

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In der letzten Zeit sind u.a. diese frei verfügbaren Titel erschienen:

Immerwährend und außerordentlich: Steuern, Herrschaft und Sozialordnung im Alten Reich (17.–18. Jahrhundert)

Rachel Renault
Übersetzung von Karin Becker, Privatdozentin am Romanischen Seminar der Uni Münster
https://doi.org/10.14220/9783737019194

Dieser Band untersucht Konflikte rund um die Zahlung von Reichssteuern im Heiligen Römischen Reich des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Untersuchung gilt den Triebfedern räumlicher und sozialer Konstruktion von Macht sowie der Zustimmung zur Unterwerfung bzw. ihrer Verweigerung. Als hoheitliches Vorrecht und Instrument der Machtbestätigung konsolidiert die Besteuerung die Ordnung der sozialen Welt, provoziert aber auch Widerstand. Anhand der Steuerzahlungen lässt sich das gesamte Netz der Loyalitäten und Abhängigkeiten nachvollziehen – vom einfachen Steuerzahler bis zum Reichsfürsten. Die Reichssteuer ist somit der Ausgangspunkt für die Untersuchung jener Mechanismen, die die soziale Welt des Heiligen Römisches Reiches zusammenhalten.

Bilder von Überresten: Eine visuelle Gedächtnisgeschichte des Mittelalters im Frankreich der Neuzeit und Moderne

Bernd Carqué
https://doi.org/10.17885/heiup.1293

Vom Mittelalter sind nur Überreste geblieben. Sie verkörpern eine Epoche, die in Neuzeit und Moderne vielfältige historische, politische und kulturelle Bedeutungszuweisungen erfahren hat, an denen neben Texten auch Bilder beteiligt waren. Materielle Relikte vom Schwertknauf bis zur Kathedrale stehen uns in visuellen Repräsentationen der Graphik, Photographie oder Buchillustration vor Augen. Durch die Transformationsprozesse gezielter künstlerischer Aneignung und medialer Übertragung nehmen dort nicht nur die Überreste selbst, sondern auch die Sicht- und Verständnisweisen Gestalt an, denen die Vergangenheit unterliegt. Diesem Zusammenhang spürt das Buch am Beispiel Frankreichs von der Druckgraphik des ausgehenden 16. Jahrhunderts bis zur Computersimulation des beginnenden 21. Jahrhunderts nach. Es entwirft eine visuelle Gedächtnisgeschichte des Mittelalters an der Schnittstelle von Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaft.

Socialist Subjectivities: Queering East Germany under Honecker

Scott Harrison, Jeff Hayton & Katharine White (Hrsg.)
https://doi.org/10.3998/mpub.14406207

Socialist Subjectivities works within the logics of queer time to reanimate East German subjectivities in the 1970s and 1980s beyond the narrative of the German Democratic Republic’s long march towards demise. While East Germany certainly ended in dissolution, not all East Germans experienced late socialism in a singular manner. Rather, even after a generation of building socialism, East Germans under Honecker continued to pursue a range of socialist presents and a multiplicity of socialist futures up to and beyond 1989. This edited volume utilizes queer temporalities to interrogate how individuals lived non-normative possibilities in a highly normative world.

Whether one was an apparatchik, artist, or alcoholic, the everyday interactions, experiences, and rituals of late socialism proved crucial to establishing the conditions around which subjecthood was constructed. Despite stereotypes of apathy and inertia, East Germans lent a considerable dynamism to their society, and by generating a cacophony of opinions and a heterogeneity of ideas, they constantly transformed state socialism. By foregrounding socialist subjects and the iterative nature of socialism during these decades, this volume paints a richer portrait of East Germany—one that illuminates how East Germans imagined their futures in a society whose collapse they could not foresee.

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