Aus unseren Neuerwerbungen – Germanistik 2025.10

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Kürze, Verdichtung und Fraktalität: Minimalismus in der Sprache
BuchcoverKürze und Prägnanz sind Forderungen, die seit jeher an sprachliche Ausdrucksweisen gestellt werden, vor allem, wenn man mit der Kurzform das Wesentliche erfassen will, wie es Goethe mit seinem Diktum „Willst du dich am Ganzen erquicken; so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken“ ausgedrückt hat.
Aber Kürze und Verdichtung sind nicht auf die Sprache beschränkt. Ähnliche Tendenzen finden sich in der Bildkommunikation. Werden Sprache und Bild integriert, wie es in der kulturellen Tradition schon immer der Fall war und sich heute nur besonders plakativ zeigt, führt das zu noch stärkerer Kompaktheit. Diesen Phänomenen widmet sich das Buch. Sie reichen von der Verdichtung von Texten, bei denen die Abstract-Erstellung (etwa mit ChatGPT) besonders wichtig ist, über die kurzen Sätze, die Kurzwortbildung und die Binnengroßschreibung bis zu den Manifestationen in Einzelbuchstaben, wie in den Bildungen mit e- (eBay, E-Commerce, E-Bike), oder der Verschränkung von Wort und Bild (z.B. Hashtags, Comics, Emojis). Doch nicht nur den minimalistischen Formen an sich, sondern auch ihrem Bezug auf Zwischen- und Langformen wird nachgegangen.
Mit der seit einiger Zeit intensiv betriebenen ursprünglich von der Mathematik entwickelten Forschung zur Fraktalität ergibt sich hier ein ganz neuer Zugang. Die Musterung von Gleichheit oder Vergleichbarkeit „selbstähnlicher“ Phänomene eröffnet für die Sprache, aber auch für die Bildende Kunst und viele andere Disziplinen neue und überraschende Einsichten.
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Handbuch Literatur und Reise
BuchcoverObwohl eines der prominentesten Themen literarischer Texte, fand das Reisen in der Literaturwissenschaft lange Zeit wenig Beachtung. Stärker in den Blick rückte es erst die sozialgeschichtlich orientierte Reiseliteraturforschung der 1980er Jahre, die sich allerdings vor allem für Reiseberichte im engeren Sinn interessierte. Seither wurde die Frage des ‚Reisen Schreibens‘ in vielfältiger, auch fiktionale Literatur berücksichtigender Weise neu akzentuiert, ohne dass dieses weite Gebiet jedoch systematisch erfasst worden wäre.
Das Handbuch bietet einen umfassenden Überblick über einschlägige Texte, Topoi und Schreibweisen sowie den Stand und die wichtigsten Tendenzen der zunehmend medien- und kulturwissenschaftlich ausgerichteten Forschung. In über hundert Einzelartikeln verhandelt es das Schreiben über Reisen in seiner ganzen Bandbreite zwischen Dokumentation und Fiktion, pragmatischem Bericht und poetischem Projekt, nüchterner Aufzeichnung und ästhetischem Experiment.
Dabei liegt der Schwerpunkt auf der deutschsprachigen Literatur; die Einbeziehung weiterer Medien und Sprachen versteht sich aber auch als Einladung zu einer stärker transphilologisch und intermedial ausgerichteten Reiseforschung.
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