„Eckhart von Hochheim tritt nach der Schule ins Dominikanerkloster in Erfurt ein. Er wird von seinem Orden zum Theologen ausgebildet – und so einer der bedeutendsten Philosophen des Mittelalters. Mit seiner damals außergewöhnlichen Denkweise ruft Meister Eckhart später die Inquisition auf den Plan. Der Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg leitet im Jahr 1325 ein Verfahren ein. Das Verfahren wird an den Papst weitergegeben. Der Vorwurf der Ketzerei wird auf eine Lehr-Untersuchung abgemildert.
Doch während des langwierigen Prozesses stirbt Meister Eckhart am 28. Januar 1328 in Avignon. Auf Drängen des Kölner Erzbischofs verurteilt der Papst 17 von Eckharts Thesen als Irrlehren. Doch auch nach seinem Tod verbreiten sich seine Predigten und Schriften. Jahrhunderte später setzen sich Philosophen wie Fichte, Hegel, Schopenhauer und Nietzsche mit Eckharts Denken auseinander.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld, welchen Weg besonders intelligente Dominikaner im 13. Jahrhundert in ihrer Ausbildung üblicherweise gehen, welche Themen man in Eckharts mehr als 300 überlieferten Predigten vergeblich sucht, wie Meister Eckhart in die Mühlen der Inquisition gerät und wie Meister Eckharts Lehren auch noch rund 500 Jahre nach seinem Tod wirken.“
(WDR, Christian Kosfeld, Carolin Rückl, Frank Zirpins)
Sie können die Sendung, die am 12.1.2025 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.



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